Klang-Quelle – Revenant – Architektur als Instrument
ein hör- und improvisations-Workshop mit John Grzinich (US/EST)
8-12 Teilnehmer – bitte unbedingt anmelden!
(Worshopsprache Englisch)
11.-15.April 2011 tgl. 12-17 Uhr

Dieser Workshop untersucht Architektur und Raum auf musikalische und Instrument-Qualitäten mittels ortsbezogener Klangaktionen.
Alle Klänge stammen von Materialien die in-situ gefunden und in Interaktion mit dem Raum erzeugt werden. Der Workshop konzentriert sich auf die Entwicklung einer Sprache zur Verbindung von Klang und Raum mittels non-verbaler Kommunikation und performativer Handlung. Der Workshop-Prozess baut auf das Experiment mit Gruppen- und räumlichen Dynamiken und benutzt dabei eine Kombination partizipatorischer Methoden, die von Hörübungen und Improvisationsspielen bis zu einfachen regelbasierten Performances reichen.
Beginnend mit den immateriellen Elementen des Klangverständnisses und der Raumwahrnehmung fokussiert der Workshop die Aufmerksamkeit auf die Körperlichkeit von Raum und subtile Komplexität von Materialinteraktion. Auf informative und offene Art und Weise vermischt der Workshop kollaborative Spielsituationen und Material-Experimente mit Diskussion und praktischer Umsetzung.

Orte: Der erste ‚einführende’ Teil des Workshops wir in einem ruhigen, neutralen Raum stattfinden und sich mit Grundlagen der akustischen Raumwahrnehmung beschäftigen. Der zweite ‚interventive’ Teil wird sich mit dem Muggenhof-Quartier und insbesondere dem ehemaligen Quelle-Gebäude beschäftigen.
Der Kernbau wurde ab 1955-58 von Ernst Neufert mit dem Ingenieurbüro Gherzi als Stahlskelettbau mit durchlaufenden Fensterbändern und chromledergelben Klinkerbrüstungen errichtet und gilt als ein wichtiges Denkmal der Industriearchitektur. Die seit der Schließung 2010 fast komplett leerstehende Architektur bietet mit ihren unendlichen Flächen und unterschiedlichsten Raumtypen eine einmalige Grundlage für eine solche akustische Annäherung. Die ist zusätzlich interessant vor dem Hintergrund eines umfangreichen Umbaus einer Etage in 2007 unter besonderer Berücksichtigung akustischer Anforderungen. (http://www.baunetzwissen.de/objektartikel/Akustik-Quelle-Zentrale-in-Nuernberg_734549.html)

Der Workshop richtet sich an klanginteressierte Laien, Architekten und Musiker gleichermaßen, die an den ersten 4 Tagen konzentriert zusammen arbeiten werden. Am 5. Tag öffnet sich der Workshop für interessierte Gruppen (Schüler, Studenten etc.) und lädt zum direkten Erleben und Experimentieren ein. Alle Ergebnisse werden am 16.4. öffentlich vorgestellt.

Wichtiges zusätzliches Element dieses Workshops ist die Dokumentation (Audio/Video) und die anschließende Analyse und Diskussion. Geplant ist die Veröffentlichung der Ergebnisse auf einer CD.

Überblick Zeitplan:

Tag 1 (3-5 Stunden)
Klang und Wahrnehmung
– Hör-Übungen: Klang, Materialität und Vorstellung
– Hör-Übungen: Raum, Wahrnehmung, Orientierung
– warm-up Übungen: Arbeit mit einfachen Objekten
– abschließende Diskussion

Tag 2 (3-5 Stunden)
Sound As Social Space
– Übungen und Spiele: Improvisationen und Dynamiken
– Übungen und Spiele: Raum-Interaktionen
– Arbeit im Raum: scouting Locations, einfache Interventionen
– abschließende Diskussion

Tag 3+4 (3-5 Stunden)
Sound on Site
– warm-up Übungen: Hören und Wahrnehmung
– Skizzen und Ideen: Konzeption von Interventionen
– ‚revenant‘ Aktionen
– abschließende Diskussion

Tag 5 (3-5 Stunden)
Öffentliches Modul
– Arbeit mit interessierten Gruppen (Schüler, Studenten etc.)

Das ‚revenant‘ Workshop-Prinzip und dessen Techniken wurde von John Grzinich entwickelt und in einer Vielzahl unterschiedlicher Orte und Kontexte weltweit genutzt. Beispiele finden sich online hier:
http://maaheli.ee/revenant/
http://maaheli.ee/main/sound-projects