Tuned City Tag 5 / Block 1 / 11 Uhr / Rundfunkhaus Nalepastraße

Vortrag
Gerhard Steinke
Der Raum ist das Kleid der Musik. Zur Akustik des Rundfunkhauses Nalepastraße

Performance
Thomas Ankersmit / Antoine Chesex
diffusion – acoustics

Führung
Gerhard Steinke / Gisela Herzog
Die Akustik des Rundfunkhauses

Demonstration
Jean Szymczak
elektroakustische Demonstrationen

Präsentation
Edwin van der Heide
Field of Overtones

nix

Das ehemalige Rundfunkhaus Nalepastraße, ein denkmalgeschützter Gebäudekomplex, der 1951-56 in Berlin-Oberschöneweide erbaut und bis 1990 den Rundfunk der DDR beherbergte, beeindruckt noch heute durch seine Mischung aus Moderne und Klassizismus, aus Monumentalität und ironischer Beiläufigkeit. Das bogenförmige Studiogebäude umfasst mehrere Aufnahme- und Hörspielstudios sowie den berühmten Großen Sendesaal 1, den Daniel Barenboim „einen der besten Aufnahmesäle der Welt“ nannte.

Gerhard Steinke, der 40 Jahre lang die Studios in der Nalepastraße mit den Forschungslabors für Akustik und Audiotechnik betreut hat und geradezu ein Pionier der ostdeutschen Audio-Technologie ist, wird in den Tag einführen und ausgehend von der allgemeinen Entwicklungsgeschichte von Studiobauten die spezielle Raumakustik des Rundfunkhauses erläutern. Anschließend öffnet das Rundfunkhaus seine Türen und Gerhard Steinke führt zusammen mit Gisela Herzog durch die verschiedenen Produktionsstudios und architektonischen Besonderheiten des Gebäudes.

Die Musiker Thomas Ankersmit und Antoine Chessex werden illustrierend eine Reihe ortsspezifischer akustischer Untersuchungen klanglicher Diffusions- und Resonanz-Phänomene dieses Ortes vornehmen und die unterschiedlichen Oberflächen und Klangräume mit ihren saxophonerzeugten Sinuswellen und Schwebungsüberlagerungen bestrahlen.

Der Tonmeister Jean Szymczak wird Einblick in die Arbeit eines Tonstudios geben und raumakustischer Gestaltungsmöglichkeiten auf architektonischer und elektroakustischer Ebene demonstrieren. Präsentationen der Resultate des Fieldrecording-Workshops mit Chris Watson und die Präsentation einer neuen Arbeit von Edwin van der Heide, die das natürliche Verhalten von Wind als Vorbild einer Raum-Klang-Bewegung untersucht, geben Möglichkeit, in einem mehrkanaligen Set-up die hervorragenden akustischen Qualitäten der Studioräumlichkeiten zu erleben.